17.4.2018 – Frère / Surma [Hamburg]

17.4.2018 – Frère / Surma [Hamburg]

FRÈRE
„Void vereint die Verspieltheit Efterklangs und den Postrock von This Will Destroy You mit der kompositorischen Finesse Bon Ivers.“ – Intro
Die Geschichte des 25 Jahre alten Bochumers Frère beginnt in den Outlands des Ruhrgebiets unter der Obhut seiner Post-68er-Eltern. Zwischen U-Bahn Stationen und schalem Bier beginnt Alexander Körner, wie Frère mit bürgerlichem Namen heißt, seinen Alltag musikalisch niederzuschreiben. Die Tristesse seiner Umwelt weiß der Musiker dabei gekonnt für sich zu nutzen: anstatt nach Depression und bedauerlichem Alltag klingen die lautgemalten Worte von Frère nach Gelassenheit und unaufgeregter Vertrautheit.

Heute, drei Jahre und 150 Konzert- sowie Festivalauftritte später, ist das einstige Songwriter-Projekt zu einer elektronischen Post-Folk-Symbiose in Form einer vierköpfigen Band gewachsen. Eine tragende Rolle spielt in diesem Zusammenhang die persönlichen Vergangenheiten der einzelnen Bandmitglieder. Mit Multi- Instrumentalist und Produzent Alessandro Marra, Jazz-Schlagzeuger Sebastian Grönheit und dem Gitarristen und Bassisten Alan Kasab, frisch vom Brighton Music College zurückgekehrt, treffen unterschiedliche Welten aufeinander, aus denen sich der einfühlsame Sound von Frère speist.
Wäre Björk vor 22 Jahren in Portugal geboren, sie hieße heute mit Künstlernamen Surma und lieferte mit ihrem Debütalbum „Antwerpen“ einen filigranen Mix aus urbanen Klangwelten, funkelnden, elektronischen Sounddesigns und feinfühligen, atmosphärischenMelodien.

SURMA
Tatsächlich ist es die 22-jährige Portugiesin Débora Umbelino, die unter diesem Alias auftritt und in den letzten Monaten zur größten Pop-Hoffnung ihres Landes avanciert ist. Dabei löst sich die Solo-Künstlerin Surma auf ihrem Debüt vom nationalen Kontext. Sie versteht sich als Kosmopolitin, betitelt jeden der 10 Songs in einer anderen Sprache – mit universellen, elementaren Begriffen wie „Herkunft“, „Welt“ oder „Schicksal“.
Mit ihrem ätherischen Gesang, gepaart mit fragiler Electronica und im Raum schwebenden Arrangements erschafft Surma auf „Antwerpen“ eine fast friedliche Stimmung, erzeugt ein Gefühl von tiefer Verbundenheit mit den Elementen. Gleichzeitig spürt man Surmas lebhaften, hoffnungsvollen Charakter, vom anmutigen Opener „Drög“ (Isländisch für „Konzept“) bis zum choralen Abschluss „Uppruni“ (Färöisch für „Herkunft“).
Beeinflusst wurde Surma dabei unter anderem von ihrer Heimatstadt Leiria, die sie selbst als „wild, jung und frei“ beschreibt. Die pulsierende Hymne „Hemma“ (Schwedisch für „daheim“) ist diesem Gefühl der tiefen Verbundenheit zum eigenen Zuhause gewidmet – wo immer das auch sein mag.

Visuals von

Simon Mellnich und Yochanan Rauert

Einlass: 19.00 Uhr / Beginn: 20.00 Uhr